Kleinmembran Kondensator Mikrofone

Kleinmembran Kondensator Mikrofone

Kleinmembran Kondensator Mikrofone heißen deswegen so, weil sie eine kleine Membran als Großmembran Kondensator Mikrofone haben. In aller Regel sind die  Membranen zwischen 10 und 20 mm im Durchmesser. 

Ist der Durchmesser der Membran im Bereich von ca. 25 mm, spricht man von einem Großmembran Kondensator Mikrofon.

Einen sehr anschaulichen und kompetenten Artikel findet man auf der Website von Neumann unter diesem LINK .

Für Aufnahmeverfahren, die nicht Ambisonic sind, macht es zuweilen sogar sehr viel Sinn auch Großmembran-Mikrofone einzusetzen, weil sie prinzipbedingt einfach weniger stark rauschen. Aber dafür sind sie nicht so kompakt und zuweilen sogar etwas sperrig. Hier gilt es immer abzuwägen.

Doch sprechen wir von Kleinmembran Kondensator Mikrofonen. Die gibt es mit allen üblichen Richtcharakteristiken, aber nicht von allen Herstellern. Natürlich von den weltbekannten Namen, wie Schoeps, DPA, Sennheiser und mit Einschränkungen auch von Neumann (die aber auch zu Sennheiser gehören)

Bei Kleinmembran Kondensator Mikrofonen findet man aktuell im unteren und mittleren Preissegment "nur" Nieren-, Kugel und vielleicht noch Hypernieren. Die für viele Anwendungen im Ambisonicbereich benötigten "Achten" sind nur noch bei Schoeps, Sennheiser und DPA erhältlich. Da kosten sie ganz groß um die 1.500€ ... pro Stück. 

Das sind sie sicherlich wert, aber für unsere Betrachtungen fern ab jeder Erwägung.

Es gab mal das AKG CK 94 ("Acht") aus der bekannten "Blue Line", aber leider hat Samsung die Produktion eingestellt. Aber vielleicht führt der aktuelle Trend des Immersive oder Spatial Audio dazu, daß man sich das noch mal überlegt und diese Kapseln neu auflegt. Ich habe noch ein paar und ich finde sie einen sehr guten Kompromiss zwischen, Kompaktheit, Preis und Leistung. 
Und wenn Samsung dann noch ganz clever ist, legen sie auch das kurze Verbindungskabel zwischen Kapsel und Vorverstärkermodul auch noch wieder auf. Dann kann man ähnlich kompakte Systeme wie mit Schoeps Mikrofonen bauen, aber für einen Bruchteil des Preises. Jaaaaa doch liebe Kollegen. Schoeps ist und klingt besser! Geschenkt! Aber es macht halt einen Unterschied, ob man für ein Ambisonic System erster Ordnung etwa 3.000€ bezahlt oder mindestens 7.000 €. 

Doch sprechen wir über die unterschiedlichen Richtcharakteristiken und wofür man sie beim Aufbau von Ambisonic Mikrofonsystemen braucht.

Die Richtcharakteristiken werden aufgrund ihrer Formen in den sog. Polardiagrammen so genannt.

Die in Fachkreisen üblichen "Abkürzungen" sind:

  • Niere
  • Hyperniere
  • Superniere
  • Kugel
  • Acht

Niere

Die Niere ist in Ambisonic eher von untergeordneter Bedeutung, auch wenn es die meistverkaufte Charakteristik ist.

Hyperniere bzw. Superniere

Um es auch an dieser Stelle mal wieder ganz deutlich zu sagen: Auch wenn es recht große Ähnlichkeiten zwischen den beiden Richtcharakteristiken gibt, sie sind NICHT identisch. Wer das behauptet, sollte lieber noch mal genau nachschauen. Zum Beispiel HIER, beim großen Großmeister der Tontechnik. (Stichworte: Rückwärtsdämpfung und Auslöschungswinkel!)

Die Hyperniere ist, wie auch die Superniere in Ambisonic eher unüblich, es sei denn man baut sehr spezielle Systeme auf, doch dazu später mehr.
Hingegen man sie in "Surround-Systemen" sehr häufig findet und dort sehr gut einsetzen kann. Doch das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.