Dolby Atmos - Hardware
Dolby Atmos - Hardware
Damit ist hier nicht die von Dolby Atmos erhältliche Hardware gemeint, sondern Hardware, mit der man sich ein Dolby Atmos Abhörsystem erstellen kann.
Wir richten uns hier, wie immer, an die ambitionierten Amateure und Hobbyisten. Für die wirklich professionellen Lösungen, wenden Sie sich bitte an die Lieferanten Ihres Vertrauens.
Nachdem die Ambisonic Aufnahmen im Kasten und auf den Rechner überspielt wurden, stellt sich die Frage, wie man das nun in Dolby Atmos abhören kann.
Die Vorgaben der Dolby Studios sagen, dass man mindestens eine 7.1.2 - Abhöre haben sollte. Das bedeutet: Sieben Lautsprecher in der Horizontalen, einen Subwoofer und zwei über Kopf angebrachte Lautsprecher.
Über diesen LINK kommen Sie zur aktuellen Seite der Dolby Labs zum Thema "Speaker Setup Guide". Darin steht, wie man die Lautsprecher anordnen sollte, um ein bestmögliches Hörerlebnis zu haben. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Bloß weil die Lautsprecher an der "richtigen" Stelle, in der "richtigen" Entfernung und im "richtigen" Winkel zur Hörposition stehen, muss es nicht unbedingt "richtig" klingen.
Dazu gehört die richtige Verzögerung und die an die aktuelle Aufstellung angepasste Klanganpassung ("EQ-ing"). Das kann man mit dem vorhandenen Equipment und seinen eigenen Ohren machen, aber das ist nicht die optimale Lösung, auch wenn es durchaus gut werden kann.
Die Low-Cost Version
Zunächst empfiehlt sich ein USB-Audiointerface, dass mit dem Computer verbunden wird. Idealerweise hat es selber schon mindestens 8 analoge Ausgänge. Ob symmetrisch oder nicht, spielt eine eher untergeordnete Rolle. Wenn man die Wahl hat, dann immer symmetrisch!
Ein paar typische Vertreter sind:
- Focusrite 18i20
- EVO 16
- tbc
Idealerweise haben sie ADAT Eingänge und davon mindestens einen, besser zwei. Daran lassen sich dann 8-kanalige Mikrofonvorverstärker anschließen. Nur dass man sie quasi "rückwärts" benutzt. Also als Digital -> Analog Wandler.
Aber man kann sie auch bestimmungsgemäß als Mikrofon-Verstärker und Analog -> Digitalwandler benutzen, wenn man viele Mikrofone einsetzen oder eines der vorgestellten Mehrkanal-Aufnahme Verfahren verwenden möchte.
Ein paar typische Vertreter sind:
- Behringer ADA8200 Ultragain
- EVO SP8
- Focusrite Scarlett OctoPre
- Presonus Studio 1824c
- tbc
Wenn man also das USB-Audiointerface mit 8 analogen Ausgängen hat und über die Mikrofon-Vorverstärker noch weitere 8 analoge Ausgänge hinzufügt, hat man insgesamt 16 analoge Ausgänge und ist zumindest für die Basis Setups für Dolby Atmos hinreichend gerüstet.
Welche Lautsprecher eingesetzt werden, hängt natürlich vom persönlichen Geschmack und Budget ab.
Wir haben uns für die JBL 305 Mk II entschieden und die Überkopf Lautsprecher sind vier JBL Control 26 c Deckenlautsprecher, die wir noch im Lager hatten.
Wenn man sich alles neu beschaffen muss, so sind dafür rund 3.000 € einzuplanen.
Gerät | Stück | Preis |
USB-Audiointerface | 1 | 450 € |
8 Kanal Mic-Preamp | 1 | 400 € |
Standlautsprecher | 7 | 1.100 € |
Über-Kopf-Lautsprecher (inkl Verstärker) | 4 | 500 € |
Kabel, Stands | alles | 500 € |
SUMME | 2.950 € |
Das ist viel Geld auf einmal. Und das ist eine bewusst preiswerte Lösung.
Aber es gibt eine sehr viel preiswertere Alternative, die klanglich nicht dahinter zurücksteht, sondern eher noch mehr für den Euro bietet.
Die Rede ist von einer Lösung, die auf Kopfhörern basiert. Dazu gibt es in diesem ARTIKEL mehr Informationen. Diese Lösung kann man auch unterwegs einsetzen. Im Auto (aber nicht als Fahrer), im Zug, im Flugzeug ...
Doch kommen wir zur nächsten Lösung, die ein Stück mehr Geld kostet.
Die Version mit einem höheren Preis
Im Grunde gilt dasselbe wie schon in der vorherigen Version, aber hier kommen an verschiedenen Stellen etwas andere Geräte zum Einsatz:
Anstelle des USB-Audiointerfaces und des Mikrofon-Vorverstärkers, wird hier Audients ORIA "Immersive Audio Interface und Monitor Controller" eingesetzt.
Dabei handelt es sich um ein 19"-Gerät, das auf einer Höheneinheit eine Menge zu bieten hat. Nicht nur 16 analoge, frei konfigurierbare Ausgänge, sondern auch noch zwei Pärchen von Stereo Ausgängen, so dass man auch Mischungen in Stereo machen und über zwei unterschiedliche Stereo-Lautsprecher abhören kann.
Neben den vielen anderen technischen Features bietet Audient in Kooperation mit Sonarworks "SoundID Reference" als 60 tägige Testversion an, die im Preis enthalten ist. Damit kann man innerhalb einer Stunde seine "Atmos-Abhöre" professionell einmessen. Das ist ziemlich beeindruckend, wie auch die anderen technischen Spezifikationen von ORIA.
Doch dafür ist der Preis ein gutes Stück höher: Derzeit um die 5.000 €.
Gerät | Stück | Preis |
USB-Controller Interface | 1 | 2.900 € |
8 Kanal Mic-Preamp | - | - |
Standlautsprecher | 7 | 1.100 € |
Über-Kopf-Lautsprecher (inkl Verstärker) | 4 | 500 € |
Kabel, Stands | alles | 500 € |
SUMME | 5.000 € |
Und ganz ehrlich gesagt, ist es zu prüfen, ob es dann nicht auch noch hochwertigere Lautsprecher sein sollten. Womit dann recht schnell die 10.000€ Grenze überschritten werden kann!
Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob es das Wert ist. Funktionieren würde es auch mit den JBL 305 MkII, aber damit wird ORIA nicht alles zeigen können, was in ihr steckt.
Wenn man nur zum Beispiel, mit sieben Stück Adam A7V kalkuliert, kommt man nur mit den Boxen schon auf rund 4.600 € und es gibt noch hochwertigere Lautsprecher. Und wenn man dann noch einen Subwoofer haben möchte, dann werden die fünfstelligen Beträge immer größer und größer.