Mikrofone

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Mikrofone und Mikrofonsysteme

Auch bei Ambisonic kommt es darauf an welche Mikrofone man verwendet. Doch um besser zu verstehen welche Mikrofone sich bei Ambisonic wofür eignen hilft es, wenn man ein paar Grundbegriffe besser versteht.

Mikrofon – Grundlagen

Es gibt drei grundverschiedene Arten von Mikrofonen, die anhand ihrer Wandlung von Schall in elektrische Spannung kategorisiert werden.
Die am häufigsten anzutreffenden Mikrofone sind die dynamischen Mikrofone und die Kondensator Mikrofone.

Dynamisches Mikrofon

Dynamische Mikrofone heißen deswegen so, weil sie die Schallwellen mit einer sog. Tauchspule in elektrische Spannung wandeln.
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Kondensator Mikrofon

Beim Kondensatormikrofon wird ein anderes Prinzip als beim dynamische Mikrofon verwendet.
Da die Membran der einen Elektrode eine sehr geringe Masse hat, ist sie wesentlich leichter in Schwingungen zu versetzen. Das bedeutet, daß man sehr viel weniger Schalldruck braucht, um eine Spannungsveränderung, die das Schallsignal repräsentiert, zu erzeugen. Das bedeutet auch, daß die hohen Frequenzen sehr viel differenzierter gewandelt werden können. Deswegen werden Kondensator Mikrofone bei Signalen mit hohen Frequenzanteilen häufig eingesetzt.

Kurz gesagt, Kondensator Mikrofone sind wesentlich empfindsamer als dynamisch Mikrofone und leider auch ein gutes Stück empfindlicher.
Sie vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit. Denn die beiden Elektroden sind sehr (!) eng beieinander und wenn winzige Wassertröpfchen dazwischen kämen, wäre es ein Kurzschluß, der die Membrane und/oder die Elektronik beschädigen kann.
Die im Schalldruck schwingende Membran nimmt unterschiedliche Abstände zur fixen Gegenelektrode ein, wodurch sich die Kapazität des Kondensators ständig verändert und über eine entsprechende Schaltung in Spannung gewandelt wird.

Kleinmembran-Kondensator Mikrofon

Kleinmembran-Kondensator Mikrofone unterscheiden sich von Großmembran-Kondensator Mikrofonen durch den Durchmesser der Membran.
Kleinmembran-Kondensator Mikrofone sind die mit einem Membran-Durchmesser kleiner 1“ (Zoll), also 2,54 cm. In der Regel haben die Membranen einen Durchmesser von 10 – 18 mm. Ausnahmen gibt es.
Besonders bei den sog. Lavalier Mikrofonen. doch das führt uns zuweit von unserem Thema weg und wird deswegen hier nicht diskutiert. Dennoch sind diese Mikrofone sehr nützlich und können in verschiedenen Szenarien eine große Hilfe sein.

Großmembran Kondensator Mikrofon

Großmembran Kondensator Mikrofone sind die mit einem Membran-Durchmesser von ca 1“ und mehr. Also 2,54 cm oder gar mehr.
Sie finden in vielen Studios dieser Welt ihre Anwendung, aber auch in Live-Szenarien, etwa als Schlagzeug-Overheads.
Im Ambisonic Bereich sind sie häufig nicht anzutreffen, da sie schon allein wegen ihrer Größe und den damit verbundenen Abstand der Membrane zueinander nicht so häufig verwendet werden können.
Dennoch gibt es Anwendungen, wo sie auch im Surround-Bereich sehr gute Dienste leisten, z.B.: beim Hamasaki-Square.

Bändchen Mikrofon

Bändchen Mikrofone gehören auch zu den dynamischen Mikrofonen. Denn bei ihnen wird ein hauchdünnes Bändchen (meistens aus Aluminium) durch die Schallwellen leicht gedehnt.
Die Membran des Bändchenmikrofons ist ein zickzack-gefalteter Aluminiumstreifen von 2 bis 4 mm Breite (Lametta) und ein paar Zentimeter Länge. Der Streifen ist nur wenige Mikrometer dick. Je nach Bauart sind ein oder zwei solcher Streifen zwischen den beiden Polen eines Permanentmagneten eingespannt, damit sie bei Anregung durch eintreffenden Schall geringfügig hin und her schwingen können. Die Bewegung im Magnetfeld induziert eine der Bewegungsgeschwindigkeit entsprechende Spannung, die an den Enden der Aluminiumstreifen abgegriffen werden kann.
Durch einen unbedingt notwendigen Impedanzwandler werden, um die doch sehr geringe Induktionsspannung mindestens um den Faktor 30 zu erhöhen, damit sie mit herkömmlicher Studiotechnik verarbeitet werden kann.
Das mit der Impendanz ist auch wichtig, aber führt hier zu weit.

Bändchen Mikrofone sind, prinzipbedingt immer mit einer „Acht“-Charakteristik anzutreffen. Im „normalen“ Arbeitsbereich haben sie einen nahezu linearen Frequenzgang und eine hohe Impulstreue. Das macht sie gerade bei leisen und doch etwas perkussiven Instrumenten Aufnahmen sehr beliebt. Für die Aufnahme von tiefen Frequenzen sind sie NICHT geeignet.

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